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Bewegendes Geschenk von Studierenden 

E-Sport Möglichkeit dank Special Olympics und LSB 

Die Rhein-Mosel-Werkstatt in Koblenz ist um eine Attraktion reicher. Drei Studierende der Universität in Koblenz und Nina Hagedorn von Special Olympics Rheinland-Pfalz überbrachten beim Besuch der Einrichtung als Geschenk eine Nintendo Switch mitsamt zwei Bewegungsspielen. 
 

„Menschen mit Behinderung in Zeiten von Corona trotzdem in Bewegung bringen – das ist das Ziel“, erklärte Ricardo Neufeld als Sprecher des Sportstudenten-Trios. Im Seminar von Dozentin Annika Maria Brunsemann geht es um Inklusion im Sport. Die Idee, innovative Aktivierung in die Werkstatt zu bringen, hatte eben dieser Ricardo Neufeld. „Ich habe mich schon vor der Pandemie mit E-Sports beschäftigt und Fakt ist, man wird kognitiv und auch physisch gefordert.“ Auf dem Weg von der Idee bis zur Umsetzung waren Gespräche und Anschaffungskosten von Nöten. Da half der bereits bestehende Kontakt zu Special Olympics Rheinland-Pfalz. „Wir sind seit dem vergangenen Jahr in gutem Austausch mit den Sportler*innen an der Uni Koblenz“, verriet Nina Hagedorn, Projektkoordinatorin von „Wir gehören dazu“, die wiederum das Ziel verfolgt Menschen mit geistiger Behinderung Teilhabe am Vereinsleben zu ermöglichen. Ursprünglich starteten die Gespräche zwischen dem Institut für Sportwissenschaft und der Sportorganisation für Menschen mit geistiger Behinderung mit dem Ziel, gemeinsam erfolgreiche Landesspiele 2020 in Koblenz zu feiern. Diese wurden Corona-bedingt schon mehrfach verschoben, aber der gute Kontakt führte bereits zu Aktionen, wie zum Beispiel einen von Studierenden kreierten virtuellen Bewegungs-Adventskalender. 
„Wenn angehende Lehrer*innen sich für Inklusion interessieren, ist das ein wichtiges Zeichen“, zeigt sich Nina Hagedorn begeistert von der Kooperation. „Und dass wir nun sogar noch einen Verein mit an Bord haben und den direkten Weg in eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung finden, das ist eine ideale Konstellation.“

Der angesprochene Verein ist der TUS Niederberg, den Lehramtsstudent Nils Wutzke ins Spiel brachte. Der Koblenzer Stadtteil-Verein zeigt sich sehr offen und interessiert für gemeinschaftliche sportliche Aktivitäten mit der RMW. Die Werkstatt wiederum lag als Anlaufstelle auf der Hand, da Reiner Plehwe zum einen schon seit vielen Jahren für Special Olympics ehrenamtlich aktiv ist und zum anderen als Inklusionslotse für den Landessportbund genau solche Kooperationen sucht. Der Leiter Bildung und Rehabilitation in der Rhein-Mosel-Werkstatt öffnete also gerne die Türen für die neuen Kooperationspartner. Dank der Förderung durch die INpuls-Prämie des Landessportbundes Rheinland-Pfalz konnte das gemeinschaftliche Projekt umgesetzt werden. „Wir sind begeistert von diesem Projekt und dem mitgebrachten Geschenk sowieso“, ließ Reiner Plehwe wissen. Und Michael Wall, der als Berufsbildungsbegleiter in der Einrichtung speziell die Jüngeren im Haus betreut, ist sich sicher: „Viele unserer Beschäftigten sind offen für elektronische Geräte und Bewegungsspiele erst recht.“ Das freute auch Florian Saal, der, als Dritter im Trio, nach einer ausführlichen Recherche die Konsole inklusive der passenden Spiele angeschafft hatte. 

Also wurde die Nintendo Switch nach der Überreichung direkt installiert und binnen weniger Augenblicke war der erhoffte Effekt direkt eingetreten. Es wurde gespielt und getanzt. Reiner Plehwe hielt fest: „Gerade zurzeit fehlt den Menschen hier die Chance zur Bewegung, da der gewohnte Ausgleichssport in der Gemeinschaft nicht möglich ist. Da kommt dieses Geschenk als Bewegungsalternative gerade recht.“ 

Im weiteren Verlauf des Projekts wird nun beobachtet, wie sich die Nintendo Switch mittel- und langfristig in die Bewegungs- und Entspannungszeiten, neben der täglichen Arbeit, in der Werkstatt bewähren wird. „Darüber hinaus wollen wir aber auch unbedingt über dieses Semester hinaus kooperieren“, richtete Ricardo Neufeld auch im Namen seiner Dozentin aus. Da auch der TUS Niederberg sich weiter einbringen möchte, ist Nina Hagedorn in ihrem Element, wenn sie von „einem nachhaltigen inklusiven Projekt“ spricht. 

Das gemeinsame Ziel, Menschen mit Behinderung selbst in Zeiten der Kontaktbeschränkungen zur Bewegung zu aktivieren, wurde auf jeden Fall direkt zum Auftakt erreicht. 

 


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