In der Werkstatt in der Ernst-Sachs-Straße fiel vor einigen Tagen der Startschuss für ein bemerkenswerteres Projekt. Ein Erlebnis –und Barfusspfad wird die nächsten Wochen und Monate angelegt….und das alles weitestgehend in Eigenleistung der Betriebsgemeinschaft der Koblenzer Werkstatt.
Die Idee und die Planung kamen von Sportlehrer Jochen Scheler, der dieses Projekt schon lange „im Kopf“ hatte. Corona und die damit verbundenen Einschränkungen (Sperrung der Sporthalle, keine Hallensportangebote etc) waren dann der letzte Impuls, um das Projekt „Erlebnis- und Barfusspfad anzugehen.
Mit den Kollegen der Garten- und Landschaftspflege, den Schreinern und dem Vorrichtungsbau wurde die anfangs vage Idee konkretisiert. Und sehr schnell war klar, diesen Pfad „kriegen wir weitestgehend selber hin“. Manfred Romes, Jürgen Vogel, Thomas Bender und viele Mitarbeiter aus dem Gartenbau übernahmen dann die praktische Ausführung des Projekts, welches gerade wöchentlich „wächst“.
Der kreativ ausgestaltete Erlebnisgarten soll ein wichtiger Bestandteil der Werkstatt mit erheblichem therapeutischem Nutzen werden. Unter Anleitung können hier neue „sinn-volle“ Erfahrungen gemacht, die Sinneswahrnehmung intensiviert und mehr Eigenaktivität, Zufriedenheit und Selbstvertrauen entwickelt werden. Entspannung auf natürliche Art ist möglich und gewollt.
Ein entscheidender Faktor ist die Eigenleistung. „Wir haben großartige, sehr kreative Kollegen und mit den dem Garten- und Landschaftsbau, eine tolle Truppe, die die Herrichtung des Pfades forcieren kann.
„Auch zahlreiche Kollegen/innen aus anderen Gruppen haben ihre Hilfe und Mitwirkung angeboten“ sagt Jochen Scheler zum Start der Baumaßnahmen. „ wir werden u.a. Gras, Mulch, Ackerboden, Sand, Kies, Matsch und heimische Gesteinssorten nutzen, um sensorische Impulse auf dem Barfusspfad zu fördern, um bspw. die Fußmuskulaltur zu verbessern und das Nervensystem zu trainieren.“
Das Gelände rund um die große Lagerhalle der Werkstatt wird aktuell „bearbeitet“ und der Erlebnis und Barfusspfad endet auf dem kleinen Fußballspielfeld der Werkstatt. Entlang des geplanten Weges werden Kräuter wachsen, die gerochen, betrachtet, in den Fingern zerrieben und geschmeckt werden können. Bis zur Fertigstellung ist aber noch viel zu tun, aber der Auftakt war schon sehr verheißungsvoll.
Besonders Menschen mit schwersten Behinderungen können hier auf sinnliche Weise ihre Wahrnehmungsfähigkeit verbessern. Sie werden vorsichtig über ihre bisherigen Grenzen hinaus geführt und haben danach weniger Angst vor dem Neuen und Unbekannten.
Aber auch die Teilnehmer des Berufsbildungsbereichs werden besonders von dem Pfad profitieren.
So, wie sich die Natur immer weiter entwickelt und verändert, wird auch der "Erlebnispfad" nie fertig.
Er soll mitwachsen und ein lebendiger Bestandteil bei der Teilhabe am Arbeitsleben in der Ernst-Sachs-Straße werden.
Aktuell wird versucht, den Pfad weitestgehend barrierefrei zu gestalten.
„Auch wenn unsere Rollstuhlfahrer nicht den Barfußpfad klassisch nutzen können, bietet der Teil des Erlebnispfades anderweitig ganz viele Reize im Rollstuhl, deshalb versuchen wir, ihn auch für diese Menschen nutzbar zu machen.“
„Der Pfad wird sicher in einem erheblichen Maße zur Arbeitszufriedenheit und Persönlichkeitsförderung unserer Mitarbeiter beitragen. Es ist schön, dass die ganze Betriebsgemeinschaft der RMW sich engagiert, dass diese Projekt gut umgesetzt wird, betont Betriebsleiter Dirk Schaal.“
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