Am Sonntagmorgen, den 9. November, lag eine besondere Stimmung über dem Gelände der Rhein-Mosel-Werkstatt in Koblenz. Viele Hände hatten geholfen, um alles zu dekorieren und aufzubauen. Kaum hatten sich um 10 Uhr die Türen geöffnet, strömten die Besucherinnen und Besucher herbei – Angehörige, Freunde, Kundinnen, langjährige Partner und viele, die einfach wissen wollten, was hier Tag für Tag geleistet wird. Es war ein Tag der offenen Tür, ja – aber noch mehr ein Tag der offenen Herzen.
Steffen führte seine Mutter stolz über das Gelände. Er arbeitet bei den Gärtnern – „eine Aufgabe, die ihm Struktur, Kontakte und Freude schenkt“, erzählt sie uns und dass er auch bei den Künstlern der RMW aktiv ist. Arbeiten und Bildung, das geht hier Hand in Hand.
Annika stellt ihren Bereich in der Konfektionierung vor, wo Fingerspitzengefühl, Teamarbeit und Konzentration gefragt sind. Besucherinnen durften selbst ausprobieren, wie sorgfältig hier gearbeitet wird. Und Oskar führt mit spürbarem Stolz durch die Schlosserei, wo er gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen Metall bearbeitet und zeigt, wie präzise Handarbeit und moderne Technik zusammengehen.
Sie alle – Steffen, Annika und Oskar – standen an diesem Tag stellvertretend für die vielen Mitarbeiter, die ihre Arbeit mit Freude undStolz präsentierten.
Ein Rollstuhlparcours lud dazu ein, die Perspektive zu wechseln und Barrieren zu verstehen. „Man muss es selbst fühlen, wie es ist im Rollstuhl zu sitzen, dann begreift man wie wichtig Inklusion ist“, erzählt uns ein junger Vater, der mit seinen Kindern den Nachmittag in der RMW verbringt.
In der Schreinerei war Schwester Doriett von den SchönstätterMarienschwestern, ins Gespräch vertieft. Sie ist hier seit Jahren Kundin und lobt die Zuverlässigkeit, die Qualität und das herzliche Miteinander: „Wir sind seit Jahren Kunde und immer wieder begeistert – hier spürt man die Hingabe in der Arbeit.“
Auch Michael Wall, Leiter des Berufsbildungsbereichs, war mit seinem Team EVITA präsent. Sie alle sorgen dafür, dass jeder und jede sich ausprobieren kann und den richtigen Arbeitsplatz für sich findet.
Am Ende des Tages zeigte sich Frank Mehnert, Geschäftsführer der Rhein-Mosel-Werkstatt, sehr zufrieden:
„Ich bin überwältigt von der Motivation und dem Einsatz aller Beteiligten. Es ist wunderbar zu sehen, wie hier jeder mit Herzblut dabei ist.“
Auch Fabian Röhrig, Betriebsstätten Leiter, lobte sein Team: Wochenlange Vorbereitung, kreative Ideen und unzählige helfende Hände haben diesen Tag möglich gemacht – einen Tag, der zeigt, wie stark Gemeinschaft sein kann, wenn sie auf Offenheit und Vertrauen baut.
Die Rhein-Mosel-Werkstatt zeigte sich an diesem 9. November als ein Ort, an dem Arbeit mehr ist als Beschäftigung – sie ist Teilhabe, Begegnung, Lebensfreude.
Die Türen stehen offen – für Besucherinnen, Partner und Kundinnen, aber auch für die Menschen mit Beeinträchtigungen, die hier vielfältige Förderung erfahren und, wenn sie möchten, den Schritt in den allgemeinen Arbeitsmarkt wagen können.
Oder, wie es eine Mutter am Ende des Tages sagte: „Hier darf jeder Mensch einfach Mensch sein – und das ist das Schönste überhaupt.“
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