Diese Woche wird das Sextett aus den Rhein-Mosel-Werkstatt Betriebsstätten Kastellaun und Simmern nie vergessen! Die Sportlehrerinnen Susanne Frank und Karina Haackmann waren mit drei Tischtennisspielern und einer Spielerin zu den Nationalen Spielen von Special Olympics Deutschland nach Berlin gereist und erlebten gemeinsam mit dem Unified Fußballteam aus der Betriebsstätte Koblenz tolle Wettkampftage und ein unvergleichliches Rahmenprogramm.
„Schon die Eröffnungsfeier mit dem olympischen Feuer war gigantisch“, beschreib Maximilian Schüler die Eindrücke aus dem Stadion “Alte Försterei“ vom Sonntag Abend. Montags standen dann die Klassifizierungsspiele an, die an 25 Platten in der Eissporthalle neben dem Olympia Stadion ausgetragen wurden. Danach wurden alle gemeldeten Athletinnen und Athleten in Leistungsgruppen eingeteilt, bei den Männern wegen der großen Teilnehmerzahl noch in Altersgruppen gestaffelt. Das RMW-Quartett konnte schon an diesem ersten Tag das große Potential beweisen und es sprangen einige Siege bei den Duellen über vier Minuten heraus.
Am Dienstag starteten dann die jeweiligen Turniere und als erste setzte Heidemarie Meyer Ausrufezeichen. Die 56-jährige aus Altweidelbach spielt seit ihrer Kindheit sehr gerne Tischtennis, mit Unterbrechungen sogar im Verein. „Sie hat es hier geschafft, sich immer auf den Punkt zu konzentrieren“, hielt Karina Haackmann fest. Die Sportlehrerin begleitet die Mitarbeiterin in der Betriebsstätte Simmer schon lange. „Wir wussten nach den Corona-Jahren nun gar nicht, wo sie sportlich steht. Aber Tag für Tag hat Heidemarie sich hier sogar steigen können.“ Und so kam es zu einem Durchmarsch bis zur Goldmedaille, die am Donnerstag in einer feierlichen Zeremonie überreicht wurde. Heidemarie Meyer ruht zumeist in sich, aber in diesem Moment sprudelte es aus ihr heraus: „Das hier ist alles gigantisch. Damit habe ich niemals gerechnet!“
Am Vortag war dem Männer Trio aus der Betriebsstätte Kastellaun bereits das Kunststück gelungen, jeweils eine Medaille zu gewinnen. „Gold, Silber und Bronze, diese Ausbeute ist unfassbar stark“, frohlockte Sportlehrerin Susanne Frank, die die Erfolge selbst kaum fassen konnte. „Ich denke unser toller Mannschaftsgeist hat hier sehr geholfen.“ Tatsächlich unterstützten sich alle Akteure gegenseitig, puschten sich, feuerten an. Der ganz große Coup gelang Maximilian Schüler in seiner Altersklasse bis 30 Jahre, in der er die Goldmedaille holen konnte. Ebenso wie die kongeniale Kollegin gewann der 28-jährige alle Partien und auch bei ihm stieg das Selbstbewusstsein mit jedem Satz- und Spielerfolg. „Er ist ein ganz ruhiger Vertreter“, weiß Susanne Frank, „und er hat erst 2015 bei uns in der Werkstatt erstmals einen Tischtennisschläger in die Hand genommen.“
Das war eine gute Entscheidung. „Ich wollte damals einfach mal probieren, weil Axel immer mit Freude vom Training mit Susanne berichtete“, erinnert sich der Goldmedaillengewinner. Sein Kollege arbeitet in Kastellaun ebenfalls in der Gruppe Konfektionierung 3. Axel Linn ist dort seit dem ersten Tag dabei. Der 60-jährige kann ebenfalls durch das begleitende Angebot zum Rückschlagsport und holte in Berlin sensationell die Silber Medaille. „Der Lange“, wie ihn die Kollegen gerne nennen, überraschte sogar sich selbst mit diesem Erfolg: „Das hatte ich nach dem ersten Tag nicht geglaubt. Ich bin sehr froh!“
Und froh ist Manuel Cornelius auch mit seiner Bronze Medaille. Der 39-jährige sammelte in der Schule erste Erfahrungen an der Platte. „Ich spiele auch gerne Fußball, aber im Tischtennis habe ich noch mehr Selbstvertrauen“, beschreibt der Alterkülzer das Geheimnis seines Erfolgs.
„Am Ende war es eine überragende Teamleistung“ – und damit meint Susanne Frank nicht nur die Edelmetalle. „Es war unsere erste Teilnahme an einem derart großen Event und das in dieser Weltstadt. Wir mussten uns erst einmal zurechtfinden, aber als Mannschaft haben wir das prima hinbekommen.“ Neben den sportlichen Wettkämpfen erlebte die RMW-Reisegruppe zudem auch einige Sehenswürdigkeiten, besuchte den Bundestag, feierte eine Athletendisco mit und die Abschlussfeier war schließlich das emotionale Finale. Dankbar und stolz kehrten dann alle Montags in die Werkstatt zurück – um den Hals hingen natürlich die Medaillen. Die Eindrücke aus Berlin werden für immer in den Herzen und Köpfen bleiben.
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