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Ein kleiner König, der große Fragen stellt

Ein schlichter König aus Holz zieht derzeit viele Blicke auf sich. Er ist nicht pompös, sondern wirkt ruhig, besonnen, menschlich. Diese Figur – inspiriert von den „Königsfiguren“ des Bonner Künstlers Ralf Knoblauch – ist in der Rhein-Mosel-Werkstatt (RMW) angekommen.

Die Rhein-Mosel-Werkstatt widmet sich dem Thema Würde – ein Projekt zwischen Bildung, Kunst und Menschlichkeit

Ein schlichter König aus Holz zieht derzeit viele Blicke auf sich. Er ist nicht pompös, sondern wirkt ruhig, besonnen, menschlich. Diese Figur – inspiriert von den „Königsfiguren“ des Bonner Künstlers Ralf Knoblauch – ist in der Rhein-Mosel-Werkstatt (RMW) angekommen. Sie steht sinnbildlich für das Thema Würde – und damit für einen Wert, der in unserer Zeit und Gesellschaft oft in den Hintergrund zu rücken droht.

In der RMW wird dieser Gedanke aktuell zu einem lebendigen, gemeinsamen Projekt.

Hedi Westphal, die im Rahmen der Bildungskurse mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern arbeitet, begleitet die Teilnehmenden dabei, sich mit dem eigenen Verständnis von Würde auseinanderzusetzen – im Gespräch, im Austausch, im Lernen.

Irina Tkacheva, die künstlerisch mit der Gruppe arbeitet, übersetzt diese Gedanken in Ausdrucksformen: Bilder, Farben, Formen, kleine Inszenierungen.

So entsteht ein poetischer Dialog zwischen Wort und Kunst, zwischen Nachdenken und Tun.

Jeder Mensch hat Würde

„Der kleine König steht für das Thema Würde. Er ist jetzt in der Rhein-Mosel-Werkstatt angekommen.“ Dieser Satz fasst zusammen, worum es geht: Würde sichtbar zu machen – als Haltung, als Haltung zueinander.

Die Idee greift den Leitgedanken der Königsfiguren von Ralf Knoblauch auf, die in vielen Einrichtungen, Gemeinden und Schulen weltweit zu Begegnungen anregen. Knoblauch beschreibt seine Holzfiguren als „Botschafter der Würde“. Jede Figur ist einzigartig – und jede steht für den einen Gedanken: Alle Menschen sind königlich – nicht durch Macht, sondern durch ihre Würde.

In der RMW wird diese Botschaft konkret. Die Teilnehmenden formulieren, was Würde für sie bedeutet: ein Gefühl von Respekt, von Gesehenwerden, von Geborgenheit oder Vertrauen. Diese persönlichen Gedanken werden in Worte und kleine Texte gefasst – und in der Kunstgruppe von Irina Thakeva sichtbar gemacht.

Bildung, Kreativität und Teilhabe – ein starkes Zusammenspiel

Das Projekt zeigt beispielhaft, wie Bildung und Kunst Hand in Hand gehen können.
Hedi Westphal schafft in ihren Bildungskursen Räume des Zuhörens und Reflektierens: Hier lernen Menschen, sich auszudrücken, über sich selbst nachzudenken und den Wert des eigenen Daseins zu erkennen.
Irina Tkacheva wiederum ermutigt, diese Erkenntnisse künstlerisch zu gestalten.

Dieses Zusammenspiel steht sinnbildlich für den Geist der Rhein-Mosel-Werkstatt: Lernen ist hier kein rein kognitiver Prozess, sondern immer auch persönlich, wertschätzend, erfahrbar.

Tag der offenen Tür am 9. November – Einladung zur Begegnung

Am 9. November wird das Projekt im Rahmen des Tages der offenen Tür vorgestellt. Besucherinnen und Besucher können erleben, wie aus Gedanken Kunst geworden ist – und wie die Auseinandersetzung mit einem so großen Thema wie „Würde“ durch kreative Prozesse greifbar wird.

Der kleine König, das Symbol dieses Projekts, steht dabei im Mittelpunkt: als stiller Begleiter, als Anstoß zum Gespräch, als Erinnerung daran, dass Würde in uns allen wohnt.

Mehr als ein Kunstprojekt

Würde ist kein abstrakter Begriff, sondern etwas zutiefst Menschliches – und gerade in der Arbeit der RMW ein zentraler Wert.
Die Rhein-Mosel-Werkstatt versteht sich nicht nur als Arbeitsort, sondern als Ort des Lernens, Wachsens und der Persönlichkeitsentwicklung. Hier dürfen Menschen entdecken, was in ihnen steckt – und erfahren, dass sie mit ihrem Tun und Sein wertvoll sind.

So entsteht aus einem kleinen König ein großes Zeichen: ein Symbol für Gleichwertigkeit, für gegenseitigen Respekt und für die leise, aber kraftvolle Botschaft, dass jeder Mensch Würde hat – von Anfang an, unverlierbar.

„Unsere Teilnehmenden erleben, dass Würde nicht etwas ist, das man bekommt, sondern etwas, das man trägt.“ sagt Hedi Westphal und lächelt.


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