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Rhein-Mosel Werkstatt und die Hochschule für öffentliche Verwaltung kooperieren

Diskussion mit Studenten über Inklusion, Teilhabe und Lebensqualität 
Seit einigen Jahren besteht eine enge Kooperation zwischen der Fachhochschule Mayen und der Werkstatt in Koblenz

Hintergrund ist, dass Studenten im Rechtsgebiet “Soziale Sicherung“ den Schwerpunkt Eingliederungshilfe behandeln und von den Beschäftigten der Rhein-Mosel-Werkstatt im Rahmen von gemeinsamen Veranstaltungen direkte Rückmeldung zur Umsetzung der Eingliederungshilfe erhalten. An den “Praxistagen“ werden dann auch gezielt gemeinsame Aktionen zwischen den Kooperationspartnern geplant und umgesetzt. 

Während vor der Pandemie gegenseitige Besuche  binnen zwei Tagen ein Kennenlernen erlebbar machten, wurde es dieses Mal im Rahmen der Möglichkeiten, nur ein Besuch einer RMW-Delegation in der Fachhochschule. Obwohl der “Praxistag“ in Koblenz also nicht möglich war, gelang trotzdem ein intensiver Dialog in Mayen.

Auch dieses Mal wurde die Idee vom zuständigen Dozenten in Mayen, Jürgen Maximini, perfekt umgesetzt, um Teilhabe am Arbeitsleben erfahrbar und den Gedanken von Inklusion für junge Menschen aus beiden Organisationen spürbar zu machen. Mit eingebunden war auch der Landesbehindertenbeauftragte Matthias Rösch.

Der authentische Input im Hörsaal kam von einem Menschen mit Behinderung. Johannes Diederichs, der seit über 10 Jahren in der Werkstatt Mitarbeiter ist. Er sprach über seine Erfahrungen, Perspektiven und Wünsche trotz einer Behinderung. Im intensiven Austausch mit den Studierenden berichtete er drei Stunden lang von den Bemühungen und Praktika in Richtung allgemeiner Arbeitsmarkt. Ebenso stellte er die intensiven Schulungs- und Qualifizierungsmaßnahmen vor, die von der Werkstatt für ihn initiiert wurden. Er thematisierte seine Wünsche und Erwartungshaltungen an Leistungsträger und Leistungserbringer, sowie die Hoffnungen, die mit dem neuen Teilhaberecht (BTHG) verknüpft sind. Die Studenten wiederum nutzten die Gelegenheit intensiv nachzufragen und Informationen “aus erster Hand“ zu erhalten. Es entwickelte sich ein intensiver Dialog. 

Alfred Langen war mit Johannes Diederichs nach Mayen gereist. Er leitet den Job-Service und den Dienst für betriebliche Inklusion bei dem Tochterunternehmen der Rhein-Mosel-Werkstatt, der Polytec Integrative. Dies ist eine neue Form der Teilhalbe am Arbeitsleben, die den Studenten vorgestellt wurde und zukunftsweisend für Menschen mit Behinderung sein kann. Die Einrichtung geht mit dem Dienst für betriebliche Inklusion/ Jobservice neue Wege, um Menschen mit Behinderung zu einem Arbeitsplatz außerhalb der Werkstatt zu verhelfen. Ergänzend zu den Ausführungen von Diederichs erläuterte Langen, wie er mit seinem Dienst und seinem Dienstleitungsverständnis versucht, Menschen mit Beeinträchtigungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu platzieren und sie dort im Arbeitsprozess zu unterstützen. Als moderne Form der Teilhabe zum Arbeitsleben und alternativ zum Werkstattbesuch ermöglicht er so Inklusion. Dieses Projekt wird von der Aktion Mensch gefördert. 

Einhergehend damit wurden den Studenten Themenbereiche wie Integrationsmanagement in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen, Inklusionsbetriebe, Dienst für betriebliche Inklusion, Budget für Ausbildung, Job-Service und die aktuellen Entwicklungen für einen “inklusiven“ Arbeitsmarkt vorgestellt und diskutiert. 

Der Verwaltungsnachwuchs zeigte sich beeindruckt von der Offenheit, der wertschätzenden Atmosphäre, der Professionalität und dem gelebten Inklusionsgedanken am Arbeitsplatz für Menschen mit Einschränkungen. 

Die Verantwortlichen beider Institutionen freuen sich jetzt bereits auf eine Fortführung der Kooperation, dann in Zukunft möglichst wieder mit einem Gegenbesuch der Studierenden in der RMW.
 


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